Mittwoch, 25. Februar 2015

Carnaval in Sitges und Tapas

Buenaos días zusammen, es gibt wieder was zu erzählen!

Typische Umzugsszene. Leider sind wir erst in
Sitges angekommen, als es schon dunkel war :-)
Auch in Barcelona wird derzeit Fasching bzw. Karneval - oder in cat. carnaval - gefeiert. Einer der bekanntesten ist wahrscheinlich El Carnaval in Sitges, ca. 15 km außerhalb von Barcelona. Das besondere daran ist das Umfeld: Sitges ist eine Gay-Hochburg. Vielleicht war deswegen alles etwas bunter und schriller als sonst .... :P 
Das merkt man auch an den  Bars. Es gibt dort genau zwei Arten: Gay und Herero-Friendly! Nach dem Umzug haben wir uns in eine der Gaybars verirrt. Es ist schon eine Erfahrung, Maenner in Frauenkleidern an der Stange tanzen zu sehen...:)

Alles in allem war es dieser Trip auf jeden Fall wert, abgesehen davon, dass ich wohl meinen Ausweis dort irgendwo verloren habe...



Wir wurden perfekt eingekleider für den Carneval, inklusive Gesichtsbemalung :D
Und 'n Bunny durfte natürlich auch nicht fehlen...
Sitges bei Nacht

Aber auch in Barcelona selbst konnte man an jeder Ecke kleinere Umzüge finden. Mehr oder weniger organisiert treffen sich Menschen aller Art auf einem der vielen Plätze und feiern und tanzen zusammen. Ich glaube genau Offenheit und Spontanität ist das, was mich hier in Spanien am meisten beeindruckt!



Aber jetzt zum zweiten wichtigeren Punkt: den Tapas!

Drei Wochen hat's gedauert, bis ich endlich die Zeit gefunden habe, das zu probieren, was wohl am häufigsten mit Spanien assoziiert wird. Aber ich muss sagen: es war das Warten wert!!!
Mit Freunden aus der alten WG war ich im La Flauta. Es war einfach nur zum Niederkniehen ;-)

Baby-Gambas, da war ich zu langsam mit dem Foto...

Frittierte Mini-Fische

Das Highlight: Calamarcitos, Champi y Jabugo

Abschließend ein Foto beim Italiener mit den Ex-WG-Amigos :-)
Recognize the photo-bombing cook in the background!

Zum Abschluss noch ein kleines Update zur Wohnsituation: da ich mit der bisherigen Wohnung nicht zufrieden bin, was vor allem an der nicht funktionierenden Waschmaschine und dem unglaublich geringen Wasserdruck liegt, habe ich nach einer anderen Wohnung gesucht. Jetzt habe ich eine in Uni- und Zentrumsnähe gefunden, direkt am Plaça Espanya. Dort werde ich Mitte März einziehen. Yeah!! 

Adéu

Sonntag, 15. Februar 2015

Castells - ein Stück katalanische Kultur

Etwas vorweg: ich hab ne Wohnung. Yeah!! Nahe der Sagrada Familia und nicht zu weit weg vom Stadtzentrum. Und das mobile Internet funktioniert auch. Es scheint also, dass ich so langsam ankomme.

Aber nun zu ein bisschen Kultur.
Am Wochenende durfte ich bei einer traditionellen katalanischen Veranstaltung teilhaben, den Castells (kat. für Burgen). Bei diesem Nationalsport werden Burgen bzw. Pyramiden aus Menschen errichtet, welche jeweils nur auf den Schultern der Leute unter ihnen stehen. Solche Pyramiden werden bei allen größeren Festlichkeiten errichtet und jede Stadt bildet ein Team, welches bei Festlichkeiten mit den anderen konkurriert. Ziel bei dem Wettstreit ist dabei, möglichst viele Ebenen übereinander zu errichten. Am Besten lässt sich das wohl mit einem Video erklären.

Der Aufbau ist dabei genau geregelt.

  • Die Basis des Castells bildet die Pinya. Sie trägt die gesamte Last des Turms. Die Menschenmengen außenrum drücken gegen die Pinya, um diese zu stabilisieren.
  • Der Stamm, oder auch Tronc, bildet den Mittelteil und sorgt für die Höge des Turms.
  • Die Kuppel, Pom de Dalt, bilden in der Regel Kinder. Gerade den Aufstieg der Kids nach oben fand ich atemberaubend.
Die erste Frage ich mir während des Events gestellt habe: was passiert, wenn das Ding einstürzt? 
Anscheinend kommt es zwar immer mal wieder vor, dass ein Turm in sich zusammenbricht, allerdings trainieren die Teilnehmer dieses Szenario ausgiebig und bis auf einige Knochenbrüche und Prellungen passiert in der Regel nichts. In der über 200-jährigen Geschichte der Castells sind nur 3(!) Todesfälle bekannt.

Achja, wer nach Barcelona kommt und abends ausgehen möchte, sollte unbedingt einmal einen Blick ins Esprit Chupitos werfen. In dieser kleinen Shot-Bar habe ich den bisher mit Abstand besten Tequila meines Lebens getrunken, und die Barkeeper dort wissen wirklich, wie sie ihre Gäste unterhalten können. Dort wird einem nicht nur von innen warm, durch die vielen Feuershows hat auch das Auge etwas zu sehen.
Dieser Tequila...



Carrer de Marina, direkt außerhalb meiner Wohnung. Sie führt von der Sagrada Familia direkt zum Strand.

Am Strand Barceloneta bei Nacht
Du bist am Stand und willst in guter Gesellschaft etwas trinken gehen: kein Problem!


Sonntag, 8. Februar 2015

Nach der ersten Woche

¡Bona tarda!
Die erste Woche ist nun vorbei. Leider gestaltet sich die Wohnungssuche schwieriger als erwartet, obwohl das Angebot an Wohnungen ausreichend groß wäre. An Quantität liegt es definitiv nicht. Das Problem ist die Qualität. Viele der angebotenen Wohnungen sind einfach nur heruntergekommen und die geforderte Miete bei weitem nicht wert. Nicht, dass ich so große Ansprüche hätte, aber etwas besseres als eine 1m²-Toilette umgeben von rauem, kalten Mauerwerk darf es dann doch sein. Vor allem für 350€ Miete. Die zweite Schwierigkeit ist die Konkurrenz mit Spaniern auf dem normalen Wohnungsmarkt. Ich kann mich zwar mittlerweile ganz gut auf Spanisch (castellano) verständigen, aber irgendwie gibt es dann doch eine kleine, aber nicht unüberwindbare, Barriere. Ich bin also immer noch auf der Suche.

Neben der Wohnungssuche habe ich in der ersten Woche viel Zeit mit Einführungsveranstaltungen - der UPC Erasmus Welcome Week -verbracht. Neben den organisatorischen Geschichten zu Krankenversicherung, Meldepflicht für Ausländer und einer Besichtigung der Uni wurde vor allem viel Wert auf die Entdeckung der katalonischen Kultur gelegt. Neben einem Crash-Kurs in Catalan wurde vor allem viel über die historischen Hintergründe des katalonischen Stolzes gesprochen. Dazu werde ich später noch etwas schreiben.

Was ist sonst noch so passiert..? Achja, es riecht an jeder Ecke nach Gras. In Spanien ist der Konsum sowie der Anbau zur Eigennutzung legal. Nur wer mit Cannabis handelt oder ihn zu kommerziellen Zwecken anbaut, verstößt gegen das Gesetz. Dementsprechend sieht man Abends häufig kleinere Gruppen, die es sich auf einer Parkbank gemütlich machen um etwas zu rauchen.

In Gegenden wie El Raval, welcher aufgrund der charmanten Architektur von vielen Touristen besucht wird, erfährt man dann aber auch eine andere Seite dieser lockeren Regelung. Dort wird den Touristen alles mögliche angeboten, alles von Marihuana bis "Kokaina". Der Kauf dort bleibt aber natürlich strafbar.

Noch etwas anderes: Auch wenn Katalonien im spanischen Vergleich finanziell noch ziemlich gut dasteht, gibt es hier Menschen, die unter der Armutsgrenze leben. Viele von ihnen betteln an der Straße, andere versuchen, mit - mehr oder weniger guter - Musik in Metro-Stationen oder auf der Straße ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das außergewöhnlichste, das ich bisher gesehen habe, war ein Mädchen etwa in meinem Alter, die mit Mikrofon und Lautsprecher in die Metro eingestiegen ist und dort für Passanten - ob sie wollten oder nicht - gesungen hat. Einfallsreich ist es auf jeden Fall.

So, das war´s erstmal wieder. In meinem nächsten Eintrag werde ich wahrscheinlich etwas über die Geschichte Kataloniens schreiben. Auch, dass ich es selbst nicht vergesse ;-)

Mittwoch, 4. Februar 2015

¡Bienvenidos amigos!

...und willkommen auf meinem Erasmus-Blog

Seit 3 Tagen bin ich nun in Barcelona. Derzeit habe ich hier noch keine eigene Unterkunft, sondern bin bei einer wahnsinnig lieben Freundin untergekommen, die mir für ein paar Tage Asyl leistet :-) dafür ein riesiges Dankeschön. Die Wohnungssuche in Spanien ist sehr spontan. Täglich werden neue Anzeigen online gestellt, welche zum sofortigen Bezug bereitstehen. Hier ist es üblich, dass der Vermieter erst nach dem Auszug eines Mieters nach einem Nachmieter sucht. Dadurch ist es eigentlich relativ einfach, eine Wohnung in der richtigen Gegend zu finden. Der einzige Haken ist - wie immer - der Preis. 

Der ist in etwa auf dem selben Niveau wie in München, vielleicht ein wenig darunter. Das heißt, für ein kleines 10 m²-Zimmer nahe des Zentrums, beispielsweise im Stadtteil Eixample, darf man dann durchaus 300-350 Euro auf den Tisch legen. Dem Mietpreis ist da natürlich nach oben keine Grenze gesetzt. Bei der Suche nach einer Wohnung helfen vor allem Webseiten wie www.idealista.com und www.pisocompartido.com
Eine andere Alternative wären die Erasmus-Gruppen auf Facebook. Dort sollte man aber aufpassen, dass man sich die Wohnung auf jeden Fall vorher ansieht - gut, das sollte man eigentlich immer machen - denn dort werden auch viele Fake-Angebote vorgestellt, bei denen man im Vorfeld schon die Kaution auf ein Konto überweisen soll.

Derzeit wohne ich etwa 400m entfernt von der Sagrada Familia, der wahrscheinlich berühmtesten und schönsten Baustelle der Welt. Das bekannte von Antoní Gaudi entworfene Gebäude wird seit 1882 gebaut uns ist immer noch unvollständig.
Hospital de Sant Pau, gebaut im Modernisme
Das Hospital de Sant Pau ist wie die Sagrada Familia im Jugendstil (oder kat. Modernisme) gebaut, und ist mit seiner Verspieltheit und den umgebenden Palme wirklich sehenswert. Das Gebäude dient heute nicht mehr als Krankenhaus, sondern als Touristenattraktion. Das Klinikum ist in ein moderneres Gebäude im Hintergrund gezogen.

Avenida Gaudí mit Blick auf die Sagrada Familia

Museu National d´Art de Catalunya (MNAC) im Palau National 

Ausblick vom MNAC über Barcelona