Sonntag, 8. Februar 2015

Nach der ersten Woche

¡Bona tarda!
Die erste Woche ist nun vorbei. Leider gestaltet sich die Wohnungssuche schwieriger als erwartet, obwohl das Angebot an Wohnungen ausreichend groß wäre. An Quantität liegt es definitiv nicht. Das Problem ist die Qualität. Viele der angebotenen Wohnungen sind einfach nur heruntergekommen und die geforderte Miete bei weitem nicht wert. Nicht, dass ich so große Ansprüche hätte, aber etwas besseres als eine 1m²-Toilette umgeben von rauem, kalten Mauerwerk darf es dann doch sein. Vor allem für 350€ Miete. Die zweite Schwierigkeit ist die Konkurrenz mit Spaniern auf dem normalen Wohnungsmarkt. Ich kann mich zwar mittlerweile ganz gut auf Spanisch (castellano) verständigen, aber irgendwie gibt es dann doch eine kleine, aber nicht unüberwindbare, Barriere. Ich bin also immer noch auf der Suche.

Neben der Wohnungssuche habe ich in der ersten Woche viel Zeit mit Einführungsveranstaltungen - der UPC Erasmus Welcome Week -verbracht. Neben den organisatorischen Geschichten zu Krankenversicherung, Meldepflicht für Ausländer und einer Besichtigung der Uni wurde vor allem viel Wert auf die Entdeckung der katalonischen Kultur gelegt. Neben einem Crash-Kurs in Catalan wurde vor allem viel über die historischen Hintergründe des katalonischen Stolzes gesprochen. Dazu werde ich später noch etwas schreiben.

Was ist sonst noch so passiert..? Achja, es riecht an jeder Ecke nach Gras. In Spanien ist der Konsum sowie der Anbau zur Eigennutzung legal. Nur wer mit Cannabis handelt oder ihn zu kommerziellen Zwecken anbaut, verstößt gegen das Gesetz. Dementsprechend sieht man Abends häufig kleinere Gruppen, die es sich auf einer Parkbank gemütlich machen um etwas zu rauchen.

In Gegenden wie El Raval, welcher aufgrund der charmanten Architektur von vielen Touristen besucht wird, erfährt man dann aber auch eine andere Seite dieser lockeren Regelung. Dort wird den Touristen alles mögliche angeboten, alles von Marihuana bis "Kokaina". Der Kauf dort bleibt aber natürlich strafbar.

Noch etwas anderes: Auch wenn Katalonien im spanischen Vergleich finanziell noch ziemlich gut dasteht, gibt es hier Menschen, die unter der Armutsgrenze leben. Viele von ihnen betteln an der Straße, andere versuchen, mit - mehr oder weniger guter - Musik in Metro-Stationen oder auf der Straße ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das außergewöhnlichste, das ich bisher gesehen habe, war ein Mädchen etwa in meinem Alter, die mit Mikrofon und Lautsprecher in die Metro eingestiegen ist und dort für Passanten - ob sie wollten oder nicht - gesungen hat. Einfallsreich ist es auf jeden Fall.

So, das war´s erstmal wieder. In meinem nächsten Eintrag werde ich wahrscheinlich etwas über die Geschichte Kataloniens schreiben. Auch, dass ich es selbst nicht vergesse ;-)

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